Mit über 200kg Gepäck verließen Johanna und Ben im Dezember 2018 Deutschland.
Bei ihrer Ankunft in Malawi war ihr Haus noch eine Baustelle. Sie schliefen in einem Zelt im Schlafzimmer. Alles war neu und ungewohnt. Fremd. Ein fremdes Land, mit fremden Menschen und fremden Gewohnheiten. Alle starrten sie an. Bis sie sich wohl fühlten, würde es noch eine ganze Zeit dauern. Fast täglich führten sie einen schier aussichtslosen Kampf gegen Ameisen, Käfer und andere Insekten. Der Strom fiel ständig aus. Oft überwog die Dunkelheit in ihrem neuen Heim.
An diese neuen Umstände mussten sie sich erst gewöhnen. Nicht leicht, wenn man von einem der 20 reichsten Länder der Erde in das drittärmste Land der Welt auswandert.
Damals verließen sie Deutschland mit einem Ziel: Ben sollte als Berater für Bildungsarbeit das Leitungsteam auf dem FACE Bildungscampus unterstützen. Eine wichtige Aufgabe, die viel Organisationstalent und Verhandlungsgeschick erfordert, da man Seite an Seite mit allen Mitarbeitern zusammenarbeiten muss. Johanna wollte eine Mädchen-Arbeit etablieren und sich besonders um sie sorgen. Sind sie doch am meisten gefährdet und vernachlässigt.
Und trotzdem steckten die zwei den Kopf nie in den Sand. Vertrauten in Gott, seine Fürsorge und seinen für sie vorherbestimmten Weg.
Zum Glück! Denn ohne ihre Arbeit, wäre der Bildungscampus heute nicht das, was er jetzt ist:
Der Aufbau der Vorschule, die Einführung der Grundschule, der Bau einer Wasserpumpe, welche nicht nur den Campus mit Brauchwasser versorgt, sondern auch die Dorfbewohner. Das erste Gewächshaus, dessen Ertrag zur Entlastung der Schulküche führt und die großflächige Begrünung des kompletten Bildungscampus, um diesen zu einem noch schöneren Ort zu machen, eine florierende Mädchen-Arbeit die jede Schülerin auf dem Campus unterstützt – all dies haben wir besonders der Arbeit von Johanna und Ben zu verdanken.
Nach knapp dreieinhalb Jahren steigen die zwei Ende Mai 2022, nun mit Tochter Matilda, wieder in den Flieger. Doch diesmal geht es in die andere Richtung.
Obwohl es kein leichter Schritt war, den Johanna und Ben im Dezember 2018 auf sich nahmen, würden sie es heute immer wieder tun. Denn obwohl die ersten Tage, Wochen und Monate nicht leicht waren, hat sie diese Zeit enorm geprägt und als Familie zusammengeschweißt. Mittlerweile ist ihnen das einst so fremde Land ein zu Hause geworden.
Zurück in Deutschland fehlt ihnen nun das, was sie zu Beginn in Malawi straucheln ließ: die Menschen, ihre Kirchengemeinde und die großartige und sinnvolle Arbeit, die sie vor Ort leisten durften.
Und uns bleibt jetzt nur noch eins: Danke sagen!
Danke für die großartige Arbeit, die ihr in den letzten dreieinhalb Jahren für FACE und für Malawi geleistet habt. Danke, dass ihr in Gott vertraut habt und seinem Ruf gefolgt seid.
Oder wie sagt man in Malawi? Zikomo kwambiri Ben und Johanna.
Ohne euch wäre der FACE Bildungscampus heute nicht das, was er jetzt ist.
Wir wünschen euch für die kommenden Jahre viel Erfolg, Freude und Gottes Segen. Dass ihr euch hier in Deutschland schnell wieder zurechtfindet. Dass Matilda ihre Familie kennen und lieben lernt. Und, dass ihr immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht an eure gemeinsame Zeit in Malawi zurückdenkt.
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