Vom Landbewohner zum Akademiker: Der Traum vieler junger Philippiner scheitert oft an den schlechten Startvoraussetzungen und den Ungleichheiten innerhalb der Gesellschaft – nicht an ihrer Motivation oder ihren Fähigkeiten.
Face sieht in jungen Filipinos das Potential, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen und darüber hinaus auch ihr Umfeld zu verbessern. Vor allem das Studienfach ökologische Landwirtschaft hat für viele Studenten dabei eine lebensnotwendige Bedeutung. Durch Nahrungsmittelproduktion vor der eigenen Hütte ist die Familie so trotz finanzieller Knappheit zumindest in der Selbstversorgung abgesichert.
Dabei spielt Bildung die zentrale Rolle, wodurch der Kreis der Armut und Benachteiligung aufgebrochen werden kann.
Seit 2015 wächst neben dem langjährigen Bildungsprojekt in Malawi auch das landwirtschaftliche Projekt auf den Philippinen. Dabei steht uns in Kooperation mit einer amerikanischen Hilfsorganisation eine Fläche auf dem Gelände einer Universität zur Verfügung. Dort haben wir über mehrere Jahre hinweg eine organische Farm aufgebaut, welche nun das Fundament unserer Arbeit in der Region darstellt. Durch ihre strategische Lage verknüpft sie nicht nur die ländlichen Gemeinden mit den landwirtschaftlichen Innovationen der Universität, sondern ist auch Verbindungspunkt für Studenten. Dies ermöglicht uns, zahlreiche Kontakte zu knüpfen, um benachteiligte Familien ganzheitlich dabei zu unterstützen, aus eigener Kraft aus der Armut herauszukommen.
Auf etwa gleicher Fläche wie Deutschland leben auf den Philippinen insgesamt ca 110 Millionen Menschen und teilen sich in viele kulturell unterschiedliche Untergruppen auf. Dadurch existieren rund 170 verschiedene Sprachen (zum Vergleich: ganz Europa kommt auf ca. 150!), wobei nur 80% der Bevölkerung die Amtssprache Tagalog verstehen. Englisch wird als zweite Amtssprache von ca. 50% der Bevölkerung gesprochen.
Kannst du dir vorstellen was es für ein Land bedeutet, wenn es keine gemeinsame erste Muttersprache gibt?
Historisch wurden die Philippinen 1565 von den Spaniern kolonialisiert, um 1900 durch die USA übernommen und im zweiten Weltkrieg für 3 Jahre von Japan besetzt. Seit 1946 sind die Philippinen zwar offiziell unabhängig, doch haben die Kolonialzeiten viele Spuren hinterlassen.
Heute sind die Philippinen einerseits für die paradiesischen Traumstrände und Regenwälder bekannt, andererseits ist Armut gerade unter benachteiligten Bevölkerungsgruppen stark verbreitet.